Aspekte der Planeten

Das Wort Aspekt stammt vom lateinischen aspicere, was anschauen, anblicken bedeutet. Aspekte sind Winkelbeziehungen zwischen Planeten. Wenn zwei Planeten sich aspektieren, stehen sie in Zeichen, die sich anschauen. Es wird zwischen applikativen und separativen Aspekten unterschieden. Applikative Aspekte sind die, die ihre Exaktheit noch nicht erreicht haben. In der Stundenastrologie zeigen sie zukünftige Ereignisse an. Separative Aspekte wurden schon exakt, die Planeten entfernen sich voneinander. Sie zeigen an, was in der Vergangenheit geschehen ist.

Wenn nach einem Ereignis gefragt wird kommt die Angelegenheit zustande, wenn die Signifikatoren sich im applikativen Aspekt befinden, also aufeinander zugehen und einen exakten Aspekt bilden. Ohne einen Aspekt gibt es kein Ereignis. Falls nicht nach einem Ereignis gefragt wurde, zeigen Aspekte Einflüsse an.

In der Klassischen Stundenastrologie arbeiten wir mit den folgenden Aspekten

KONJUNKTION ☌  Winkel 0*: Die Konjunktion ist technisch gesehen kein Aspekt, da zwei Planeten sich nicht anschauen, sondern verschmelzen und eins werden. Sie zeigt an, dass das Ereignis ohne grosse Hindernisse zustande kommt.

OPPOSITION: ☍  Winkel 180*: Angelegenheiten, die durch eine Opposition zusammenkommen, zeigen oft an, dass das Ereignis bald darauf wieder aufgelöst wird. Sie können auch Reue und Bedauern in Bezug auf die Frage anzeigen.

QUADRAT : □  Winkel 90*: Quadrate zeigen zwar dass die gefragte Sache eintreten wird, jedoch mit Schwierigkeiten und grosser Mühe.

TRIGON: △  Winkel 120*: Die Angelegenheit kommt einfach zustande.

SEXTIL ⚹ Winkel 60*: Auch ein Sextil zeigt ein Zustandekommen ohne grosse Probleme.

Ein Quadrat oder ein Opposition müssen nicht immer schlecht sein; genauso wie ein Trigon oder ein Sextil nicht immer was Gutes bedeuten. Der Schlüssel liegt in den Würden der Planeten und dem Kontext der Frage. Ein Quadrat von Venus in Fische zu Jupiter in Schütze ist nichts schlechtes; beide Planeten befinden sich in starken Würden. Dagegen kann ein Sextil zwischen Sonne in Schütze und Merkur in Wassermann negativ sein, denn beide Planeten befinden sich in negativer gegenseitiger Rezeption: Wassermann ist das Exil der Sonne, während Schütze das Exil von Merkur ist.

Ausser den oben genannten Aspekten gibt es noch folgende Möglichkeiten, dass beide Signifikatoren verbunden werden:

Sammlung des Lichts

Zwei schnellere Planeten aspektieren nacheinander einen langsameren Planeten. Somit verbindet der langsamere Planet die zwei schnelleren Signifikatoren, er sammelt ihr Licht. In diesem Beispiel verbindet Saturn Merkur und Venus. Merkur und Venus können einander nicht aspektieren, da sie in nebeneinander liegenden Zeichen stehen. Der nächste Aspekt von Merkur ist ein Quadrat zu Saturn, gleich danach bildet Venus ein Trigon zu Saturn. In der Praxis deutet dies oft auf eine dritte Partei hin, die die beiden schnelleren Signifikatoren verbindet. Dies kann eine dritte Person sein, aber auch ein Ereignis. Genauere Auskunft über das verbindende Ereignis oder Person kann das Haus geben, über das der Planet herrscht, der das Licht sammelt.

Nehmen wir an, die Frage war: „Wird mein Freund (Herrscher des 7. Hauses – Venus) den Job (Herrscher des 10. Hauses – Merkur) bekommen?“ Auf den ersten Blick scheint es, als ob er den Job nicht kriegt, da es keinen direkten Aspekt zwischen dem 7. und dem 10. Hause gibt. Saturn, der Herrscher des 3. Hauses verbindet die beiden Signifikatoren Venus und Merkur. Das 3. Haus könnte hier für die Geschwister des Fragenden oder auch schlicht und einfach für ein Telefonat stehen, die dem Freund helfen, den Job zu bekommen.

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Übertragung des Lichts

Ein schnellerer Planet verbindet zwei langsamere Planeten. Dies kann auf zwei Arten geschehen:

1. Der schnellere Planet aspektiert zuerst den ersten Signifikator und gleich danach den zweiten Signifikator.
2. Der schnellere Planet separiert sich vom ersten Signifikator und aspektiert gleich danach den zweiten Signifikator.

Hier überträgt der Mond das Licht von Merkur zu Venus: Der Mond bildet zuerst ein Quadrat zum Merkur und gleich danach ein Sextil zur Venus und verbindet somit die beiden Planeten. In einigen Stundenhoroskopen haben wir zwei Signifikatoren, die sich aufeinander zubewegen. Es scheint, als ob die gefragte Angelegenheit durch den Aspekt zustande kommt. Man muss jedoch genau hinschauen, ob es da nicht einen Planeten gibt, der den exakten Aspekt verhindert. Dies kann durch die folgenden Möglichkeiten geschehen:

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Vereitelung

Zwei Signifikatoren bewegen sich auf einen Aspekt hinzu. Bevor der Aspekt zustandekommt, also exakt wird, kommt ein anderer Planet dazwischen und verhindert diesen. Die Angelegenheit kommt nicht zustande.

In diesem Beispiel sind Mars und Venus dabei, eine Konjunktion zu bilden. Bevor diese jedoch exakt wird, bildet Merkur ein Quadrat zu Mars.

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Refranation oder Verlorengehen eines Aspektes

Zwei Planeten bewegen sich auf einen Aspekt zu. Bevor dieser exakt wird, wird der zweite Planet rückläufig und der Aspekt kommt nicht zustande. In der Abbildung rechts sind Venus und Merkur scheinbar dabei, eine Konjunktion zu bilden. Der Aspekt wird jedoch nicht exakt, weil Merkur einen Tag später rückläufig wird und seine Richtung ändert.

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